35° C
Die Temperaturangabe ist der Titel der Ausstellung. 35° C ist eine Annäherung, im Grunde eine obere Grenze. Denn steigt die Stocktemperatur weit darüber hinaus, wird es kritisch und die Bienen setzen einiges in Bewegung, sie fächeln Kühlung und verdunsten Wasser, das sie mit ihren Fühlern verspritzen. Zahlreiche Arbeiterinnen verlassen sogar den Bau, um sich draußen aufzuhalten. Man sieht es an heißen Sommerabenden, wenn die Vorderseiten der Kästen außen mit Bienen bevölkert sind. Man sagt, der Stock habe einen Bart. Wird den Bienen im Stock dauerhaft zu heiß, geben sie ihn endgültig auf. Im Winter schließen sich die Bienen um die Königin zusammen und beheizen sie durch Zittern der indirekten Flügelmuskulatur. (Um die Weisel sollte es mindestens 30° C haben.) So steht es im schlauen Buch und so habe ich es beigebracht bekommen.
Es war das zweite Skulpturenprojekt der Stadt Ebersberg in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Ebersberg. Daraus begründet sich die lange Ausstellungsdauer. Die minimalistische Skulptur konnte etwa ein Jahr lang, bis Ende März 2016, besichtigt werden. Es handelte sich um zwei leere Bienenstöcke aus Styropor, die in einer Nische in der Außenwand des Ebersberger Kunstvereins hockten, hoch oben, dem menschlichen Zugriff entzogen.
Schweb´ wie ein Schmetterling
Stich wie eine Biene
Muhamad Ali