Ereignis: Bienenstich

Teilnahme an der Ausstellung: Das Große Wehklagen












Man habe mit Lachtränen zu kämpfen, schrieb die Zeitung über die Blätter von Josef Köstlbacher und mir.

Die Ausstellung im Kunstverein Regensburg, die über das Sommerloch hinweg reichte, hieß: Das Große Wehklagen. Wie Renate, die Vorsitzende, auf dieses Thema gekommen war, blieb mir verborgen. Die Ausstellung untergrabe den Ernst der Kunst, stand in der Zeitung. Ich hatte nur das Gefühl einer tiefgreifenden Stimmigkeit. Künstler vor Ort und solche, die dort ausgestellt hatten und die etwas Geeignetes im Atelier liegen hatten, konnten es abgeben. Oder sie wollten vielleicht etwas, das auf Halde lag, endlich produzieren.

Man möchte sagen, dass der Titel besonders für das in sich geschlossene, um sich selbst kreisende Regensburg – so habe ich es zumindest erlebt – geeignet ist. In meiner Vorstellung trudelt es hinaus ins All. Was ließe sich da Besseres tun, als den eigenen Bauchnabel aufmerksam zu inspizieren und zu lamentieren, dass das Brot soviel kostet wie das Bier.

Zum Abschluss meiner eigenen Ausstellung war ich mit einem Freund hingefahren. Sein Anliegen an die Stadt war zunächst, eine ihrer Bratwürste zu essen, was mir im Leben nicht eingefallen wäre. Wir fanden eine traditionelle Wirtschaft, bei der man draußen sitzen und auf die Donau schauen konnte. Später schlenderten wir quer durch die Altstadt zur Galerie. Es war ein heißer Tag und ich bemerkte, dass in jedem zweiten Haus ein Café untergebracht war. Und fast alle Plätze waren belegt. Ich hatte naiverweise gedacht, München sei die Hauptstadt des Müßiggangs. Zu diesem Zeitpunkt fühlte ich mich vollständig in den Untiefen des Tourismus angekommen.

Entenhausen ist ein Weltdorf. Es kann New York sein oder Ampermoching. In jedem Fall umschließt es einen Kosmos. Darin kommen ein paar Gestalten vor, die uns bekannt sind: Dagobert, der in Dukaten badet; Donald, der von einem Fettnäpfchen ins nächste tappt; die drei findigen Neffen; Gustav Gans, der immer Glück hat; Gundel Gaukelei … und so weiter.

Was wäre das also für eine Gesamtwelt, in der nicht auch Bienen thematisiert werden beziehungsweise Raum finden? Sie sind reduziert auf zwei Grundeigenschaften, (vielleicht drei). Sie stechen und sie machen Honig. (Und sie summen.)

In der einen Geschichte, die von dem legendären Carl Barks gezeichnet wurde, bekommt Donald als erstes den Bienenstich zu spüren, später wird er durch Honig entschädigt, in der zweiten bekommt Donald einen Bienenkasten von einem Mann in die Hand gedrückt, dessen Gesicht voller Beulen ist (Bienenstiche natürlich, und der Mann hat es satt) und Donald ergreift die Gelegenheit, den Neffen damit ein Schnippchen zu schlagen.

Tja

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