Die Kunst der Fuge
Es begann mit dem Wort Maya. Zu dieser Zeit las ich die Bücher von Maya Angelou, der Grand Dame der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die in ihrem Leben derart viel erlebt hatte, dass es sieben Bände brauchte, um ihre Autobiografie zu fassen. Allerdings führte eine andere Spur mich auch zum urzeitlichen Volk der Maya und durch sie zu den ursprünglich auf dem amerikanischen Kontinent heimischen meliponini-Bienen. Die Mayas errichteten beispielsweise Pyramiden, wie wir wissen, und sie hatten eine Sprache und dazu eigene Schrift lange bevor jemand bei uns daran dachte. Sie beteten Götter an, die mit Christus und so weiter nichts zu haben – aus christlicher Sicht waren sie für Missionierung geradezu prädestiniert. Wir wissen, wie mit ihren Nachfahren umgegangen wurde, sie leben teilweise heute noch in Mexiko und Teilen Südamerikas. Ebenso schob man nordamerikanische indigene Ethnien in Reservate ab und setzte sie dort auf wertloses Land. Für die historischen Maya bildet Honig das Zentrum der Welt.
Die Arbeit eines Freundes lenkte meine Aufmerksamkeit auf magnetische Felder. Das Wort Maya löst verschiedene Assoziationsketten aus. Dabei fand ich zu der Einsicht, dass es auf die Kräfte ankommt, die beispielsweise zwischen Planeten wirken oder die Elektronen um Atome kreisen oder Magnetpole einander anziehen beziehungsweise abstoßen lassen, und auf die komplexen Felder, die diese Kräfte formen. Allerdings verfuhr ich erneut subjektiv. Eine innere Logik erschließt sich mir und womöglich ein paar Menschen, die meine Arbeit genauer kennen. Sie verändert sich aber und verschwindet.
Es handelt sich bislang um 12 gestempelte Blätter. Die Größe jedes einzelnen beträgt 21 cm mal 42,7 cm. Der Ton ist stark chamoisfarben. Das Verblassen von Stempeltusche wird von diesem Papier offenbar bevorzugt. Leider bin ich kein Experte. Es könnte daran liegen, dass das Papier stark mit Kreide gestrichen ist und ein größerer Teil bereits anfangs aufgesogen wird. Das gebildete Assoziationsfeld lockert sich, indem es verblasst.