Magnetfeldorientierung
Das Bienenlexikon erklärt: „Bei älteren Bienenlarven und während der Puppenphase werden im vorderen Bereich des Hinterleibs in der Nähe des einen der beiden Schweresinnesorgane über eine Million feiner, parallel ausgerichteter, eisenhaltiger Kristalle, wahrscheinlich Magnetitpartikel angehäuft, die durch nichtmagnetische Substanzen voneinander getrennt sind. Diese eisenhaltigen Teilchen bewirken die Entstehung eines senkrecht zur Körperachse der Biene gelagerten Magnetfeldes. Die Wachstumsrichtung der Magnetitkristalle, die zur Ausrichtung des remanenten Magnetfeldes führt, wird offensichtlich während der Puppenruhe festgelegt. Bei frisch getöteten (?) Bienen ließ sich nachweisen, dass die Magnetfeldlinien in der horizontalen Ebene des Bienenkörpers verlaufen. Die Bienen sind mithilfe des Magnetfeldes in der Lage, die Feldlinienrichtung des Erdmagnetfeldes und auch dessen diurnale Schwankungen wahrzunehmen. Auf diese Weise wird (…) ein exakter Zeitgeber wirksam, der den Tagesrhythmus der Honigbienen bestimmt.“
Der geografische Nordpol und dessen Gegenüber, der Südpol, richten sich nach der Achse, um die sich die Erde dreht. Von dort gehen die Linien aus, die als Gitter über die Erdkugel gelegt werden und Ortsbestimmungen in Länge und Breite zulassen. Der magnetische Nordpol jedoch liegt vom geografischen entfernt, teilweise um die 1000 km. Es heißt: Folgte man der Kompassnadel Richtung Norden, käme man unweigerlich zu diesem Pol, jedoch nicht auf dem kürzesten Weg. Das magnetische Gitter liegt seitlich verzogen über dem Erdball, wie ein schlampig übergestülptes Haarnetz. Nahe der Pole beispielsweise macht es noch eine starke Krümmung. Es gibt zusätzlich innerhalb des Feldes eine Reihe von örtlichen Abweichungen, beispielsweise wenn man über einem Flöz aus Magnetit steht oder wenn man die Kompassnadel einfach durch einen starken Magneten, den man in deren Nähe bringt, ablenkt. Mitunter wird behauptet, Überlandleitungen erzeugten eine weithin spürbare magnetische Abweichung, ebenso Handies. Die Deklination ist nicht statisch. Im November des Jahres 2016 betrug sie in München genau 3° 0′. Das gesamte Magnetfeld wandert im Lauf der Jahrhunderte Richtung Osten.
Das Feld sieht beiderseits, wie man heute weiß, völlig chaotisch aus, wie ein nasser Hund mit strubbeligen Haaren. Der magnetische Strom tritt nicht nur an den Polen aus, sondern weit vorher, als handle es sich um einen stark verkürzten Stabmagneten, der im Inneren der Erde stecke.
Die entsprechenden Sinnesorgane der Tiere begann man erst ab den sechziger Jahren zu erforschen, obwohl sich Züchter von Brieftauben längst über die Herkunft der Navigationsleistungen ihrer Schützlinge im Klaren waren. Bei den Zugvögeln mit Sommer- und Winterquartieren, den Fischen und Meeressäugern, die über weite Strecken schwimmen und präzise ankommen, den Honigbienen oder den Hornissen, die im Dunklen fliegen können, geht man von der Nutzung des Erdmagnetfeldes aus. (Übrigens sind auch bestimmte Bakterien dazu in der Lage.)
Weniger weiß man, wie die Tiere, die es wahrnehmen, die Informationen darüber an ihr Gehirn übermitteln, sie verarbeiten und in Handlungen umsetzen oder welche Störungen auftreten können. Als ich letztes Mal darüber las, konnte ich nicht herausbekommen, wie weit die wissenschaftliche Erforschung der Rezeptoren gelangt war. Anscheinend bereitete die Umwandlung in den elektronischen Impuls, der zum Gehirn führt, den Forschern die größten Schwierigkeiten.
Das Feld sieht beiderseits, wie man heute weiß, völlig chaotisch aus, wie ein nasser Hund mit strubbeligen Haaren. Der magnetische Strom tritt nicht nur an den Polen aus, sondern weit vorher, als handle es sich um einen stark verkürzten Stabmagneten, der im Inneren der Erde stecke.
Die entsprechenden Sinnesorgane der Tiere begann man erst ab den sechziger Jahren zu erforschen, obwohl sich Züchter von Brieftauben längst über die Herkunft der Navigationsleistungen ihrer Schützlinge im Klaren waren. Bei den Zugvögeln mit Sommer- und Winterquartieren, den Fischen und Meeressäugern, die über weite Strecken schwimmen und präzise ankommen, den Honigbienen oder den Hornissen, die im Dunklen fliegen können, geht man von der Nutzung des Erdmagnetfeldes aus. (Übrigens sind auch bestimmte Bakterien dazu in der Lage.)
Weniger weiß man, wie die Tiere, die es wahrnehmen, die Informationen darüber an ihr Gehirn übermitteln, sie verarbeiten und in Handlungen umsetzen oder welche Störungen auftreten können. Als ich letztes Mal darüber las, konnte ich nicht herausbekommen, wie weit die wissenschaftliche Erforschung der Rezeptoren gelangt war. Anscheinend bereitete die Umwandlung in den elektronischen Impuls, der zum Gehirn führt, den Forschern die größten Schwierigkeiten.