Ausstellung: Honiggeschichten
Gemeinschaftsausstellung im BBK München
Im Jahr 2004 wurde ich zu einer Ausstellung im Berufsverband Bildender Künstler eingeladen. Das Thema der Ausstellung hieß „Augenblick, Ewigkeit und Verfallsdatum“. Dazu fiel mir natürlich sofort Honig ein. Was die Vergänglichkeit betrifft, fiel er mir im umgekehrten Sinn ein. Honig, wenn er richtig gelagert ist, wird nicht schlecht. Forscher hatten aus einem Grab eine Amphore mit fünfzehntausend Jahre altem Honig ausgegraben und er war genießbar, da seine Oberfläche mit Wachs abgedichtet worden war und er so daran gehindert worden war, Wasser zu ziehen. Für diese Ausstellung schrieb ich die Jahreszeitenkapitel. Ähnlich wie Franz, nur viel lückenhafter und weniger ausführlich, hatte ich jahrelang das tägliche Wetter beobachtet und ich hatte mir kleine Notizen dazu gemacht, verbunden mit allgemeinen Meldungen über Erntemengen und Geschmacksrichtungen und Beschaffenheiten des Honigs. Ich schrieb das in kurzen Texten zusammen und hängte sie auf Blättern neben die Honiggläser aus den vergangenen Jahren. Jedes der Gläser stand auf einem Sockel, ich nannte das damals Thron, der aus Aluminiumblech gefaltet und an die Wand geschraubt war. Eine genauere Ansicht ist auf dem Schutzumschlag des gleichnamigen Buches zu sehen.